Erste Theatererfahrungen
Meine erste Theaterluft aktiv schnupperte ich als 3.Hirte von links im Kindergarten und als Papagei in der Realschule. Dann im Opernhaus Essen als Zuschauer; dort gab es für Christian und mich Weihnachtsmärchen, z.B. Peterchens Mondfahrt und Aladin und die Wunderlampe. Künstlerisch inhaltliche Auseinandersetzungen erschöpften sich bei uns beiden aber durch Ringkampfhandlungen auf dem Foyerteppich. Ernsthafter wurde es dann schon, wenn Vati mich in die Operette mitnahm; Lisa Penting als Offenbachs Eurydice und Günther George als Pluto waren da meine Stars.
Fleance
in Hölderlin
in Mutter Courage
Richtig ernst wurde es aber, als Wagner auf dem Spielplan stand; als der Vorhang zur Venusbergszene sich öffnete und ich diese Bühnenluft real schnupperte, war es um mich geschehen. Wilhelm Lückert war mein erster Tannhäuser. Danach legte ich mir, sofern ich es mir leisten konnte, Schallplatten aus dem Tannhäuser zu oder was billiger war, lies sie mir schenken oder ging zu Radio Fern und hörte mir die Platten einfach nur an. Bei dem nächsten Wagnerwerk im ehrwürdigen Essener Opernhaus-Spielzeit 1961/62- hat der Vater jedenfalls dem Sohn Tiere geboten: Drache und Waldvogel. Leider kam aus dem Loch in der Bühne nur Qualm und grünes Licht, das Tier sang nur, man konnte es nicht sehen, Xaver Waibel gab den Fafner. Leicht beleibt und kurz berockt war Jung-Siegfried Walter Geisler. Der Star des Abends war für mich und Zuschauer Hugo Zinkler als Mime. Hildegard Jonas war meine erste Brünnhilde; als Alberich gab es damals schon Zoltan Kelemen. Toll war die Szene mit Erda: sie kam aus der Versenkung, sang schön und verschwand trotz Mehrfachversuche und Ruckeln nicht wieder in die Tiefe und blieb stehen. Paul Belker am Pult wiederholte scheinbar endlos die Musik und machte dann doch weiter. Der Wanderer Robert Bruce Anderson und Siegfried bemühten sich erfolgreich, die anwesende Marga Schreiber zu übersehen. Gott sei Dank gab es dann eine Verwandlung mit Vorhang. Aber das war für mich alles toll.
SIEGFRIED Walter Geisler, Hugo Zinkler
Danach ging ich etwas spartenfremd, denn mich beanspruchte die berühmte Essener Beat-Band THE MATS als Manager, Ersatzschlagzeuger und dann kam noch die Ausbildung zum Industriekaufmann dazu.
Nach einem guten Abschluß als Industrie–Kaufmann war die Ausübung dieses Berufes 1969-1971 für mich nicht sehr „spannend“ und ich begann eine berufliche Neuorientierung. Erst einmal machte ich über dem 2. Bildungsweg erfolgreich mein Abitur nach und lernte zu dieser Zeit das Theater in Essen kennen.
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